Ein alter Hut!

aktuell, 18.04.2024

Zeitreise in's Jahr 1924: Stilvoll aber irgendwie doch vollkommen aus der Mode.

Bei der Vorbereitung eines Vortrages zur Wetter- und Klimageschichte bin ich über dieses alte Bild gestolpert - im Rahmen einer Messe in Hannover im März 1924 stellt der Berliner Hersteller Katz & Wittkowski seine feinen Herrenhüte zur Schau.

Vor genau 100 Jahren fand in Hannover die erste Messe der 1920er-Jahre statt - quasi direkt im Anschluss an die Hyperinflation (1914-1923), bei der große Teile der deutschen Bevölkerung verarmten.Die große Industriemesse Hannover entstand dagegen erst nach dem zweiten Weltkrieg.

Hüte sind gewissermaßen aus der Mode, waren aber vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein unverzichtbares Modeuntensil - und das nicht nur für die Herren der Schöpfung! Auch die Damenwelt war zu früherer Zeit "gut behütet" - so etablierte sich im 18. Jahrhundert etwa die Haube, die eine verheiratete Frau ("unter der Haube") zu tragen hatte. Später wurden die eher einfachen Häubchen durch aufwendigere und imposantere Modell abgelöst. Apropos aufwendig: Ein Hut, egal ob bei Mann oder Frau, war zeitens auch ein Statussymbol, an dem sich schnell erkennen ließ, welcher Schicht man angehörte.

Heute schenken wir unserem Kopf wieder deutlich mehr Freiheit - der Hut wird in der Gegenwart überwiegend als Accessoire gesehen, welches einen praktischen Zweck zu erfüllen hat - etwa als Witterungs- oder Sonnenschutz.

So ganz geschlagen geben will sich der Hut als Status- und Modestatement dann aber doch nicht - eine Vielzahl der größten, breitesten und auch kuriosesten Hüte ist Jahr für Jahr etwa beim Royal Ascot "Ladie's Day" im Vereinigten Königreich zu finden. Da ziehen sogar die Rennpferde ihren Hut.

 

  Karsten Brandt
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